Potsdam
Das Teilarchiv umfasst 2.355 Fotografien, von denen hier nur eine Auswahl gezeigt werden kann. Auf Anfrage erstelle ich – soweit möglich – zu bestimmten Themen eine tiefere Auswahl
Archiv Potsdam
Dokumentarfotograf und Fotografenmeister
Potsdam war inkl. Ostberlins eine der 15 Bezirksstädte der DDR, die bei der Verwaltungsreform 1952 entstanden. Für den Bezirk Potsdam konzentrierten sich die "Wendeaktivitäten" natürlich in der Bezirkshauptstadt.
Erstes Pfingstbergfest
Neues Forum, Friedrichskirche
Neues Forum, Erlöserkirche
Demonstrationen und.Menschenkette
Besetzung der Stasizentrale und weiterer Stasiobjekte
Staatssicherheitsgefängnis in der Lindenstraße
Politik-Talk mit Lea Rosh aus dem Verhandlungsraum des "Potsdamer Abkommens"
Fotografien von den Grenzanlagen
Verschiedene Ereignisse und Anlässe
Alle Bilder dieser Galerie sind urheberrechtlich geschützt. Ihre nicht durch den Bildurheber Bernd Blumrich schriftlich autorisierte Nutzung in jeglicher Art und Weise zieht unweigerlich rechtliche Konsequenzen nach sich.
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3.000 Besucher am Schloss Belvedere
Potsdam 10.06.1989. Erstes Pfingstbergfest am Belvedere auf dem Pfingstberg . Die "Arbeitsgemeinschaft Pfingstberg" um Wieland Eschenburg und Matthias Platzeck arbeitet mit der Zielstellung, das Belvedere und seine Anlagen zu retten. Von der StaSi überwacht, informieren verschiedene Umweltgruppen und Initiativen über ihre Arbeit. Das Fest zieht etwa dreitausend Besucher an.
Neues Forum, Friedrichskirche
Informationsveranstaltung der Bürgerbewegung
Potsdam 3.10. und 18.10.1989. Am 3. Oktober findet die erste öffentliche Veranstaltung der Bürgerbewegung Neues Forum in der Babelsberger Friedrichskirche statt. Aus der einen für diesen Abend geplanten Informationsveranstaltung werden bis spät in der Nacht drei Veranstaltungen. Es waren etwa dreitausen Besucher trotz der massiven Absperrungen durch die Bereitschaftspolizei auf dem Weberplatz. Zur Veranstaltung am 18. Oktober waren Vertreter der SED (Eberhard Setzer), des FdGB (Alfred Wolff) und Werner Scholz (Nationale Front) eingeladen, die sich, für sie völlig ungewohnt, von den Altarstufen an die Zuhörer wandten.
Neues Forum, Erlöserkirche
Neues Forum - Erste und zweite Vollversammlung
Potsdam 3.11.1989. Erlöserkirche. Bildtitel: "So nicht mehr!" NEUES FORUM, erste Vollversammlung in der größeren Kirche. Die Friedrichskirche in Babelsberg bot der wachsenden Anzahl Interessierter Bürger nicht mehr genug Platz. Hauptforderungen an diesem Abend - Beendigung der Führungsrolle der SED, Aufdeckung der Wahlfälschung bei den Kommunalwahlen. Es werden die neu entstandenen Ortsgruppen vorgestellt. Über die Arbeits- und Themengruppen wird beraten und abgestimmt. Der provisorische Sprecherrat des NF wird vorgestellt und gewählt. Im Laufe der nahezu vierstündigen Veranstaltung wird durch Wortmeldungen u.a. über die Grundlagen des Selbstverständnisses des NF, den Einfluss des Staates, den Umgang mit der Stasi, die Bildungspolitik, die Reformierung der SED diskutiert.
Demonstrationen und Menschenkette
Tausende demonstrieren für Veränderungen
Potsdam 4.11.1989. Etwa zehntausend Menschen treffen sich zu dieser bis dahin einmaligen, nicht vom Staat und seinen Massenorganisationen angeordneten Großkundgebung auf dem Platz der Nationen (Luisenplatz). Anschließend beginnt ein Demonstrationszug durch die Innenstadt ((Schopenhauerstraße, Wilhelm-Külz-Straße (heute Breite Straße), Friedrich-Ebert-Straße, Heinrich-rau-Allee (heute Am Kanal)). Hier der Demonstrationszug in der Wilhelm-Külz-Straße (Breite Straße).
Besetzung der Stasizentrale
Sicherheitspartnerschaft mit der Volkspolizei
In einigen Fotografien dieser Galerie mussten Fahrzeugkennzeichen und Gesichter von Personen aus datenschutzrechtlichen Gründen unkenntlich gemacht werden. Die originalen Aufnahmen befinden sich aber im Archiv. 5.12.1989 - Potsdam. Im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft mit der Volkspolizei werden in der Bezirksverwaltung des "Amts für Nationale Sicherheit" (vormals MfS) in der Hegelallee durch Vertreter des NEUEN FORUM, der SDP, der Vereinigten Linken, dem Bezirksstaatsanwalt und einer Reihe engagierter Bürger Akten vor ihrer Vernichtung bewahrt, Ausgänge rund um das Grundstück bewacht und Räume versiegelt. Die Taschen und Fahrzeuge aller das Objekt verlassenden Personen (Mitarbeiter der Dienststelle sowie Teilnehmer der Bürgeraktion) werden kontrolliert, um das Beiseiteschaffen von Dokumenten zu verhindern.
Staatssicherheitsgefängnis
Häftlinge nannten es "Lindenhotel"
Das ehemalige Gefängnis der Staatssicherheit. Die heutige Gedenkstätte in der Lindenstraße 54 in Potsdam erinnert an die politische Verfolgung in beiden deutschen Diktaturen. Das im Volksmund „Lindenhotel“ genannte Haus diente in der Zeit des Nationalsozialismus als Untersuchungsgefängnis für politische Häftlinge und wurde nach dem Krieg durch den sowjetischen Geheimdienst NKWD/MGB und später die Staatssicherheit der DDR in gleicher Funktion übernommen. Nach der politischen Wende wurde es zum Haus der Demokratie und ab 2007 als Gedenkstätte genutzt.
Lea Rosh's Politik-Talk "Freitagnacht"
Aus dem Verhandlungsraum des "Potsdamer Abkommens" von 1945
12.01.1990 - Potsdam. Der SFB sendet die Talkshow "Freitagnacht" mit Lea Rosh aus aktuellem Anlass aus dem Schloss Cecilienhof. Die Sendung kommt vorrangig auf Initiative Rudolf Tschäpes (NF) zustande. Das Hauptthema ist die Gestaltung des Miteinanders beider deutscher Staaten in einer Vertragsgemeinschaft. Hierzu sind aus der DDR-Opposition eingeladen: Jochen Wolf, SDP, Carolin Lorenz, Demokratie Jetzt, Reinhard Meinel, Neues Forum, Saskia Hünicke, Grüne Liga (ARGUS), Konrad Pollack, Demokratischer Aufbruch, Dörthe Wernick, Initiative Potsdamer Frauen, Björn Rubenstein, Vereingte Linke. Aus Politik und Wirtsschaft beider deutscher Staaten: Wolfgang Berghofer, Oberbürgermeister in Dresden, Heinz Warzecha, Generaldirektor Kombinat "7. Oktober" in Berlin, Michael Brie, Humboldt Universität Berlin, Egon Bahr, Mitglied des Bundestages und "Architekt der deutschen Einheit", SPD, Otto Wolf von Amerongen, Unterhändler und Kenner der Wirtschaftssituation in der Sowjetunion und Eberhard Jäckel, Historiker. .
Internierte Kulturlandschaft
An der Grenze zu Westberlin
Von der Heilandskirche in Sacrow über die Havel zur Alten Meierei am Neuen Garten, entlang des Jungfernsees und der Schwanenallee, über die Glienicker Brücke, die Enklave Klein Glienicke bis zum Ende des Griebnitzsees, auf der anderen Seite zurück zum Schloss Babelsberg und dem Glienicker Horn – so etwa verlief die Grenze zu Westberlin und versperrte 30 Jahre lang jedem Besucher eine einmalige Kulturlandschaft. Am 12. Dezember 1990 wurde diese Landschaft mit ihren Gebäuden und Parks in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen
Verschiedenes
Ereignisse und Anlässe am Rande des Geschehens
Die Galerie enthält Bilder zu folgenden Themen: Kontaktstelle der Friedsrichskirchgemeinde, Diskussionsveranstaltung SED - Neues Forum, Öffnung Glienicker Brücke, Lesung aus Walter Jankas Buch "Schwierigkeiten mit der Wahrheit", Treffen mit den westdeutschen Politikern Horst Ehmke und Otto Schily anlässlich der Kundgebung am 2. Dezember 1989 am Marstall, Hausbesetzer Dortustraße 65, Wintersicherung Holländisches Viertel, Alter Stadtbahnhof – Start des Ersatz-S-Bahnverkehrs nach Berlin mit Doppelstockzügen, SPD-Kreisparteitag, Gründung des Landesverbands Neues Forum, Wolf Biermann im Haus der Thälmannpioniere, Pflanzen der "Freiheitslinde" vor dem Marstall, Neues Forum – Vollversammlung im Haus der Thälmannpioniere
Aktion Horstwalde
Militärkaufhaus im Wald
5.12.1989 - Potsdam/Horstwalde. Gegen 22.00 Uhr geht in der Babelsberger Kontaktstelle ein Hinweis auf ein Waffenlager in Horstwalde in der Kummersdorfer Heide ein. Zu 24.00 Uhr wird ein Treffen am Wachlokal des Objekts mit dem Militärstaatsanwalt, der aus Zossen kam, zwei Mitgliedern des NEUEN Forum (Bernd Blumrich als Fotograf und Fahrer und einem weiteren, mir unbekannten Teilnehmer) sowie einem Polizisten (im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft mit der Volkspolizei) vereinbart. Im kleinen Dorf Horstwalde befindet sich, geschützt von Kiefernwald und einem Hochspannungssicherheitszaun, ein Ausstellungskomplex des ITA (Ingenieur Technischer Aussenhandel). Beweise für ein vermutetes Waffenlager und dort gelaufene Geschäfte sollen gefunden und gesichert werden. Alle in den beiden Hallen ausgestellten militärischen Gerätschaften sind in englischer und nicht wie erwartet in russischer Sprache erklärt. Die sozialistischen Staaten aber auch befreundete afrikanische Staaten und Befreiungsbewegungen weltweit werden als Kunden bei der Befragung des Kommandanten benannt. von links: Volkspolizist, Militärstaatsanwalt, Mitglied NEUES FORUM